Philips Hue Bridge - Das zentrale Steuerungselement für eine smarte Beleuchtung

Lesezeit: 6 Minuten

Einführung

Mittlerweile gibt es viele Hersteller die Systeme für die Steuerung von Beleuchtung anbieten, Hue von Philips ist so ein System und ein recht umfangreiches noch dazu. Als Zentrale für die Steuerung dient hierbei eine eigene Bridge. Es folgt ein kurze Einführung zu Philips Hue und ein Überblick über die Funktionen.


Wofür braucht man denn überhaupt ein extra Gerät für eine Ansteuerung und warum kann man nicht einfach einen Router verwenden? Der große Vorteil einer Bridge ist die verwendete Technik. Anstatt WLAN zu verwendet setzt die Bridge auf den Funkstandard ZigBee. Zum einen wird so nicht das WLAN mit vielen einzelnen Komponenten belastet, zum anderen handelt es sich bei ZigBee um ein spezielle Lösung für vernetzte Geräte.


WLAN ist primär auf Leistung und hohen Datendurchsatz optimiert, dafür ist viel Energie notwendig. ZigBee hingegen ist ein besonders energiesparender Standard. Auch können sich die Geräte bei ZigBee untereinander vernetzen um so abgedeckte Fläche ,ohne zusätzliche Repeater, zu erhöhen.

Verpackung, Lieferumfang und Inbetriebnahme

Die Philips Hue Bridge wird in einer normalen Verpackung geliefert, sie ist weder besonders schön noch das Gegenteil davon, eine gewöhnliche Verpackung eben:



Darin enthalten sind folgende Teile:


  • Philips Hue Bridge
  • Netzteil mit festem Kabel und Stecker
  • Ein Netzwerkkabel
  • Gedrucktes Informationsmaterial


Entsprechend einfach gestaltet sich die Inbetriebnahme. Man verbindet die Bridge mit dem Netzteil und versorgt das ganze mit Strom. Anschließend verbindet man noch die Bride, mit dem beiliegenden Netzwerkkabel, mit dem passenden Port am Router.


Die Bridge besitzt drei kleine und eine große LED-Anzeige. Darüber hinaus befindet sich auf der Oberseite ein großer Button. Einen Ein- / Ausschalter sucht man vergebens.


Wichtig ist hier nur die linke LED (Kabel zeigen nach hinten), wenn diese blinkt, dann ist keine externe Verbindung möglich was auch meist so viel heißt das keine Internetverbindung vorhanden ist. Für den Regelbetrieb ist die nicht notwendig, es sei denn man verwendet externe Dienste oder man will von unterwegs etwas konfigurieren oder schalten.


Nachdem die Bridge betriebsbereit ist benötigt man nur noch die entsprechende App aus dem Play- oder App-Store und schon kann man loslegen.


Mit dem Button auf der Oberseite autorisiert man übrigens Apps und Dienste, so wird sichergestellt das sich kein Fremder an der Bridge zu schaffen macht, oder zumindest keiner der keinen physikalische Zugang zur Bridge hat.


Man kann auch durchaus mehrere Bridges in einem Gebäude verwenden, auch wenn es sich bei ZigBee um ein Mesh-System handelt kann es durchaus Reichweitenprobleme geben. Ich persönlich finde es auch nicht so schlecht wenn beispielsweise jedes Stockwerk über eine eigene Bridge verfügt.

Die Philips Hue App Funktionsübersicht

Ich finde die App nicht so gelungen, intuitiv geht anders, aber wenn man den Dreh mal raus hat, dann kann man sie durchaus verwenden. Die meisten der folgenden Funktionen sind für alle Leuchten gleich, es gibt nur geringe Unterschiede, das man bei einer weißen Leuchte keine Farben einstellen kann sollte sich von alleine verstehen.


Das Hinzufügen von Leuchtmitteln ist sehr einfach, man muß lediglich das Leuchtmittel mit Strom versorgen und schon kann man es in der App anmelden und konfigurieren:



Danach sollte man dem Leuchtmittel einem Zimmer zuordnen, erst damit werden die Leuchten sinnvoll nutzbar. Ich würde Zimmer allerdings eher als Zonen ansehen und hier Lampen in logischen Gruppen zusammenfassen.


Hat man zum Beispiel drei Leuchtmittel in einer Deckenleuchte, so definiere ich das Zimmer als Wohnzimmer - Decke. Die anderen Leuchten im Wohnzimmer fasse ich als Wohnzimmer - Ambiente zusammen. So kann ich eine Automatik für die Grundbeleuchtung definieren und die Deckenleuchte bei Bedarf manuell hinzufügen.


Hat man seine Leuchtmittel sinnvoll in Zonen zusammen gefasst kann es an die Automatismen gehen, in Philips Hue werden diese Programme Routinen genannt. Hier gibt es eine Reihe von verschiedenen Möglichkeiten seine Leuchtmittel zu steuern:


Zuhause & Abwesend


Hier kann man unter anderem konfigurieren dass das Licht automatisch an geht wenn man mit dem Smartphone nach Hause kommt.



Natürlich Aufwachen


Diese Routine läßt über einen definierten Zeitraum die Lampen immer heller werden. So läßt es sich morgens ohne lästiges Weckergebimmel angenehmer aufstehen.



Schlafen gehen


Hier kann man eine Ausschaltzeit für seine Leuchten definieren. Der Dimmzeitraum kann bis zu 30 Minuten betragen.



Weitere Routinen


Anstatt auf starre Zeiten zu setzen kann man auch Automatismen für den Sonnenaufgang oder den Sonnenuntergang setzen. So schalten sich die Leuchten künftig analog der Helligkeit draußen an oder aus.



Timer


Natürlich dar auch ein Countdown in bei einer smarten Steuerung nicht fehlen.


Stromverbrauch

Die Bridge genehmigt sich im normalen Betrieb um die 1,2 - 1,5 Watt. Auf das Jahr gerechnet sind das ca. 4 EUR die man für den Betrieb der Bridge aufwenden muß.

Verfügbare Komponenten

Mittlerweile gibt es alle möglichen Komponenten im Hue-Universum, darunter zum Beispiel:


  • Alle möglichen Leuchtmittel (E27, E14, GU10, LED-Strips uvm.)
  • Bewegungsmelder
  • Schalter
  • Lampen
  • Outdoorvarianten


Was es aktuell leider nicht gibt sind schaltbare Steckdosen, sollen aber wohl noch kommen. Darüber hinaus sind viele weitere Produkte angekündigt. Aktuell ist Philips vor allem in Outdoorbereich aktiv und hat dort kürzlich viele neue und interessante Produkte vorgestellt.

Komponenten von anderen Herstellern

Durch den gemeinsamen Standard ZigBee sind Komponenten unterschiedlicher Hersteller im gewissen Maße untereinander Kompatibel. Allerdings gibt doch einige Unschönheiten die beim Betrieb systemfremder Komponenten auftreten. Da wäre zum Beispiel die HomeKit-Anbindung, Philips reicht nur eigene Produkte an HomeKit weiter. Produkte anderer Hersteller funktionieren zwar mit Hue, sind aber für HomeKit unsichtbar.


Das Mischen von Leuchtmitteln ist problematisch weil man nur selten die selben Farben einstellen kann. Weiß ist nicht eben gleich Weiß und bei mehreren Herstellern sieht man das die Töne nicht ganz zueinander passen.


Das mit der Zuverlässigkeit ist auch so eine Sache, Komponenten anderer Hersteller werden nicht immer zuverlässig geschaltet.


Alles in allen würde ich von einen Mischbetrieb abraten und nur Produkte von Philips einsetzen oder welche die von Philips zertifiziert sind (Friends of Hue).

Bridge kaufen?

Die Bridge kostet als einzelnes Produkt rund 50 EUR. Hier empfiehlt es sich nach Starterkits Ausschau zu halten. Diese bündeln meist mehrere Leuchtmittel mit einer Bridge, rechnerisch ist die dabei meist eine kostenlose Zugabe.


Ich würde empfehlen entweder mit zwei weißen E27-Lampen und einer Bridge zu beginnen:


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das ist für rund 55 EUR erhältlich, oder zu farbigen Lampen zu greifen, hier würde sich das Ambiance Starterkit empfehlen das zwei farbige E27 Lampen und eine Bridge beinhaltet:


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Mit beiden Kits kann man nichts verkehrt machen und sie bieten einem genug Möglichkeiten um in die Welt von Philips Hue herein zu schnuppern.


Soweit zu einem ersten Überblick was Philips Hue ist und was man schönes damit anstellen kann. In weiteren Artikeln werden verschiedene Produkte von Philips Hue genauer unter die Lupe genommen und ich werde auch alternative Software bzw. App vorstellen die, meiner Meinung nach, ganz gut gelungen ist.

Kommentare

  • Die Hue-Produkte sind allesamt nicht ganz preiswert. Aber Anfang des Jahres habe ich meine Wohnung damit ausgestattet und bin sehr zufrieden. Inzwischen möchte ich es nicht mehr missen. :)

    • Hi,


      ja, ich auch. Mittlerweile habe ich zwei Häuser ausgestattet und bin immer noch sehr zufrieden. Aktuell bin ich bei der Gartenplanung und bin gespannt was da für Möglichkeiten, mit Bewegungsmelder und Co., ergeben.


      Grüße Tom