Oldie but Goldie, hat das Macbook Air im Jahr 2018 noch eine Daseinsberechtigung?
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- Test
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Tom -
1. Januar 2018 um 10:00 -
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Die äußeren Werte
Die größte optische Änderung sieht man nur wenn man das Gerät einschaltet. Die Auflösung wurde 2010 von 1280 × 800 auf 1440 × 900 erhöht. Ansonsten haben sich nur hier und da ein paar Schnittstellen geändert.
Das Gewicht beträgt immer noch angenehme 1,35 KG. Über die Haptik und die Verarbeitungsqualität muß man nicht viele Worte verlieren. Auch heute macht das Macbook noch eine gute Figur. Es fühlt sich wertig an und es ist so stabil das es sich nicht verwindet egal an welcher Stelle man es hoch hebt. Die Qualität stimmt nach wie vor. Auch weiterhin hervorragend ist die hintergrundbeleuchtete Tastatur. Das Trackpad gehört hingegen leider nicht mehr zur aktuellsten Generation, dennoch läßt sich mit dem mechanischem Pad aus Glas auch weiterhin gut arbeiten auch wenn die Trackpads in den neusten Macbooks deutlich besser sind.
Die inneren Werte
Intern hingehen wurde die Zeit über einiges geändert. Das aktuelle Macbook Air taktet mit 1,8 GHz, verfügt über 8 GB RAM (Dualchannel) und hat eine schnelle PCI-SSD. Die kleinste SSD liest mit bis zu 1.400 MB/s und schreibt mit bis zu 800 MB/s. Was die SSD betrifft habe ich einen kleinen Vergleich zwischen einem Mac Pro und einer über USB 3.0 angebundene SSD gemacht:
Externe SSD USB 3.0 Macbook Air Mac Pro
Externe SSD USB 3.0 Macbook Air Mac Pro
Wie man sieht schlägt sich selbst die kleine SSD mit 128 GB Speicher gut und geht als klarer Gewinner aus dem Vergleich hervor. Vor allem in den wichtigen 4K-Bereichen ist sie noch mal deutlich schneller als die anderen Testkandidaten.
Die verwendete CPU (i5-4250U) ist ein Core i5 mit zwei Kernen von 2015, taktet im Turbomodus bis 2,9 GHz hoch und besitzt eine intergrierte Grafikeinheit die auf den Namen HD-Grafik 6000 hört.
Doch wie steht es mit der Leistung? Sind 1,8 GHz Taktfrequenz noch zeitgemäß? Absolute Zahlen helfen hier nur bedingt weiter da CPUs schon seit vielen Jahren nicht mehr mit festen Taktraten arbeiten. Im Gegenteil, der Takt wird ständig dynamisch angepasst. Nehmen wir als Beispiel einen aktuellen Mac Pro mit einem Basistakt von 3,5 GHz und einem Turboboost bis 4,0 GHz. In der Praxis ist es so das der Takt meist zwischen 1,8 und 3 GHz liegt und nur sehr selten die 3,5 oder gar 4,0 GHz erreicht. Beim Macbook Air 2017 ist das auch nicht anders, hier steht ein variabler Takt von 1.3 bis 2,9 GHz zu Verfügung. Tatsächlich lauft auch das Macbook Air nicht mit dem Basistakt von 1,8 GHz, sondern mit einem niedrigerem Takt der bei 1,3 GHz liegt. Zum Vergleich zwei Grafiken, relevant sind hier die Kurven Frequency:
Gefühle Perfomance
Wenn einem nackte Zahlen nicht weiter helfen, dann muss man nach Gefühl gehen. Wie schnell fühlt sich das Macbook Air im Jahr 2018 an? Bei alltäglichen Arbeiten wie Texterarbeitung, das Abrufen von Internetseiten oder das organisieren von Bildern gibt es keinen spürbaren Unterschied zu einem Mac Pro. macOS High Sierra läuft auch mit eingeschalteter Verschlüsselung ruckelfrei und ohne Beachball.
Auch das Schneiden von Filmen mit iMovie oder Final Cut Pro geht gut von der Hand. Natürlich sind hier und da Wartezeiten einzukalkulieren, zum Beispiel kann nicht jeder Effekt in Echtzeit in der Vorschau berechnet werden und der Export dauert dann auch seine Zeit, aber das kann man schon noch alles machen ohne das man irgendwann entnervt auf gibt. Für 4K-Videomaterial sollte man sich dann aber doch ein anderes Gerät suchen.
Das Macbook Air fühlt sich im Alltag immer ausreichend schnell an und man hat nie das Gefühl das man irgendwo ausgebremst wird oder die Leistung nicht reicht. Das gilt natürlich nur für Anwendungen die man gewöhnlich auf einem sehr kompakten mobilem Gerät durchführt.
En enormer Vorteil ist die lange Akkulaufzeit. über 10 Stunden sind keine Seltenheit und je nach dem was man macht kommt man auch an die Werksangabe von 13 Stunden heran. Das zusammen mit dem geringen Gewicht und dem kompakten Gehäuse ist auch heute noch eine Kombination die man nicht so oft antrifft.
Das Display
Für den größten Schwachpunkt halte ich das Display. Nicht mal wegen der „geringen“ Auflösung, ich halte sie tatsächlich für ausreichend, mehr wäre zwar schön, muß aber nicht sein. Nein, mich stört eher die Tatsache das es sich um ein TN-Panel handelt. Die Farben sind nicht sehr blickwinkelstabil und so kann es qualitativ nicht mit dem Rest des Gerätes mithalten. Ein gutes ISP-Panel wäre mittlerweile schon ein Muß für das Macbook Air. Es ist auch das letzte Gerät im Apple-Portfolio das über kein hochauflösendes Display verfügt. Nach sieben Jahren wäre es wirklich so langsam mal an der Zeit hier aktuelle Displaytechnik zu verbauen. Immerhin ist das Display mit über 300 cd/m² ausreichend hell.
Fazit
Das Macbook Air ist auch 2018 durchaus ein solides Gerät und ausreichend leistungsstark für Office, Web und eingeschränkt auch Videoschnitt. Das gilt auch in Hinblick auf die kommenden Jahre und neue Versionen von macOS. Der Arbeitsspeicher ist ausreichend groß dimensioniert und die SSD ist schnell genug. Es ist nicht zu befürchten dass das Macbook Air schnell veraltet und keinen Spaß mehr macht. Einzig der Bildschirm ist nicht ganz auf der Höhe der Zeit, aber selbst er ist kein wirklicher Grund um auf das Macbook Air zu verzichten.
Letztendlich ist das Macbook Air auch die günstigste Möglichkeit macOS nutzen zu können. Meistens ist das Air für um die 900 EUR erhältlich oftmals auch darunter und bei speziellen Gelegenheiten wie Weihnachten sind auch Preise unter 800 EUR keine Seltenheit. Unter 800 EUR ist das Macbook Air eigentlich schon ein Pflichtkauf wenn man ein leichtes Subnotebook, mit macOS betrieben, sucht.
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