Mashmania bei Asus - AiMesh im Test
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- Erfahrungsbericht
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Tom -
30. August 2018 um 12:21 -
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MeshLösungen haben viele Vorteile. So werden, unter anderem, alle Netze unter einer SSID zusammengefasst. Anstatt vier verschiedene Netze mit einem Repeater hat man weiterhin, für 2G und 5G, nur zwei Netze, egal wie viele Meshknoten man einsetzt. Durch die Meshtechnologie wird auch übergangsloses Multirooming im abgedeckten Bereich möglich.
Letzteres bietet Asus zwar auch schon zwischen eigenen Routern und Repeateren an, ich habe das aber bisher nicht zum Laufen bekommen. So bald ich Multirooming aktiviere ist das gesamte mobile Netz nicht mehr erreichbar. Vermutlich liegt hier ein Konfigurationsfehler vor, aber ich wüßte nicht wo.
Ein Meshsystem kann einfach um weitere Knoten erweitert werden. Bei Repeateren ist das nicht immer so ohne weiteres möglich. Zudem sind Repeater meistens mit schwächerer Hardware und kleineren Antennen ausgestattet.
Bei vielen reinen Meshroutern besteht das Problem das es hier keine Lösungen mit DSL-Modem gibt. Entweder besorgt man sich ein separates DSL-Modem oder man legt den Router still und verwendet ihn nur noch als reines Modem. Das ist sowohl vom Stromverbrauch als auch von der Anfälligkeit nicht optimal. Je mehr Technik eingesetzt wird, desto höher ist auch die Ausfallwahrscheinlichkeit. Ein reines Meshsystem mit DSL-Modem ist mir nicht bekannt.
Asus-Router
Mit AiMesh bietet Asus nun auch eine Möglichkeit integrierte DSL-Lösungen mit Meshtechnologie zu verwenden. Ich meinem Fall verwende als Basisgerät einen Asus DSL-AC68U als primären Router und DSL-Modem. Diesen haben ich jetzt einen normalen Router RT-AC68U (ohne Modem) zur Seite gestellt um AiMesh-Netz aufzubauen.
Die AC68U-Router sind recht leistungsstarke Router und bisher ist mir persönlich kein Router mit einer höheren WLAN-Leistung unter gekommen daher verspreche ich mir von der Kombination doch einiges.
Bisher habe ich den DSL-AC68U mit einem Repeater RP-AC68U ergänzt und leistungstechnisch bin ich damit absolut zufrieden. Im Alltag haben sich aber einige nervige Macken des RP-AC68U herauskristallisiert. Häufig kommt der Repeater nicht mit einem Neustart des Routers klar. Man muß in dem Fall den Router aus- und wieder einschalten. Ein Neustart über die Software bringt nichts. Man kann kein Gigaset am Router betreiben da nicht die nötigen Ports verfügbar sind. Eine Portweiterleitung wie bei einem Router ist nicht möglich.
Eine Übersichtsseite über kompatible AiMesh-Geräte ist hier zu finden:
Installation und Einrichtung des Mesh
Überraschenderweise ist die gesamte Einrichtung supereinfach. Das habe ich so nicht erwartet und schon gar nicht von Asus.
Zunächst aktualisiert man den Router, den man als Basis verwenden will, auf die neuste Firmware (wenn man das nicht schon getan hat). Das selbe macht man auch mit dem künftigen Knoten. Nach deinem Neustart setzt man, nur den Knoten, auf die Werkseinstellungen zurück.
Das wars eigentlich auch schon was Installationen betrifft.
Anschließend startet man beide Geräte neu. Beim Basisrouter ist nun eine neue AiMesh-Option zu sehen:
Ein Klick darauf bringt uns zur AiMesh-Anzeige und zur Möglichkeit einen Mesh-Knoten hinzuzufügen. Das geschieht, wer hätte das gedacht, mit einem Klick auf Suchen:
Kurze Zeit später sollte der zweite Router zu sehen sein:
Diesen fügen wir dann hinzu:
Nach etwa 3 Minuten ist die Prozedur abgeschlossen und der Knoten eingebunden:
Das wars, AiMesh ist nun einsatzbereit. Nun muß man nur noch den Knoten an einer geeigneten Position aufstellen und schon kann man ein leistungsstarkes WLAN-Netz sein Eignen nennen.
Leistung
Ich verwende die Kombination aus zwei AC68U Routern in zwei Gebäuden.
Gebäude 1
Das erste Gebäude hat ingesamt vier Geschosse aus massiven Betondecken und -wänden. Der Basis-Router ist im Erdgeschoss platziert, der Knoten ist zentral im ersten Obergeschoss aufgestellt. Der Basisrouter soll das erste das Erdgeschoß und das Untergeschoß mit WLAN versorgen, der Knoten hingegen soll das erste und das zweite Obergeschoss abdecken.
Von den Entfernungen sieht das wie folgt aus, der Knoten ist 3,5 Meter on der Basis entfernt, getrennt durch eine Decke. Der Arbeitsplatz im zweiten Obergeschoß ist 11 Meter von der Basis und 7,5 Meter vom Knoten entfernt. Die Luftlinie zum Koten wird durch eine Wand und eine Decke unterbrochen, die zur Basis mit einer Wand und zwei Decken.
Vergleich Signalstärke Erdgeschoß <-> zweites Obergeschoß
Effektive Übertragungsraten
* Eine Verbindung / Messung ist aufgrund des schwachen Signals nicht möglich
Auffällig ist die Schwäche im 2,4 GHz-Netz. Ich kann mir das bisher nicht erklären, weder ist das Netz stabil, noch bietet es zufriedenstellende Übertragsungsraten. Beide Geräte verwenden die neuste Firmware und wurden komplett neu konfiguriert. Ich habe sie auch untereinander getauscht. Konkurrierende Netze gibt es ebenfalls keine, die beiden anderen WLANs senden auf Kanal 12. Die Kanäle 1-11 sind komplett leer. Die schwache Leistung betrifft auch alle Geräte: PCS, Laptops, Tablets, Telefone, Smartphones, Konsolen, Receiver… Ein spezifischer Gerätefehler ist auszuschließen. Irgendwo liegt hier ein grundlegendes Problem vor da das 2,4 GHz-Netz beim zweiten Gebäude nicht diese Probleme aufweist.
Sehr erfreulich ist hingegen die Leistung des 5 GHz-Netzes. Das gesamte Gebäude ist, bis in das letzte Eck, mit mindestens 68 KBit/s abgedeckt. Das habe ich so bei einem massiven Betonbau nicht erwartet. Das Netz läuft auch mit vielen Klienten (>10) stabil und zuverlässig. Aufgrund dessen habe ich mich auch nicht weiter um das Problem mit dem 2,4 GHz-Netz gekümmert und werde erst mal weitere Firmwareupdates abwarten. Die gebotene Leistung reicht für das Nutzungsszenario hier vor Ort absolut aus.
Ich werde, rein aus Neugier, das Netz hier um einen weiteren Knoten im zweiten Obergeschoss erweitern. Es interessiert mich ob und wie groß eine Steigerung der Übertragungsrate im 5 GHz-Netz möglich ist.
Aufgrund der baulichen Bedingungen hier hatte ich für dieses Jahr eine Verlegung einer Ethernetleitung ins Auge gefasst, aber die Maßnahme werde ich wohl nicht mehr durchführen. Im Prinzip könnte auch auch das 2,4 GHz-Netz abschalten da es nicht benötigt wird und mehr als die 68 MBit/s des 5 GHz-Netzes wären wohl, auf die Entfernung, auch nicht möglich.
Das zweite Gebäude werde ich in einem weiterem Artikel behandeln.
Den Asus RT-AC68U gibt es unter anderem auf Amazon:
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Fazit
Es ist eine gute, wenn auch nicht neue Idee, aus gewöhnlichen Routern Meshrouter zu machen. Bei Asus geht das auch extrem leicht von der Hand. Die Vorteile liegen auf der Hand, man spart sich zusätzliche Kosten für Mesh-Hardware. Leistungstechnisch überzeugt die Kombination aus AC68U-Routern jedoch aktuell nur im 5 GHz-Netz. Das 2,4 GHz-Netz weist große Schwächen in der Leistungsfähigkeit auf. Wer schon einen entsprechenden Router von Asus besitzt, dem kann ich die Erweiterung mit einem weiteren durchaus Asus-Router empfehlen sofern man nicht auf 2,4 GHz angewiesen ist.
[flexbox] [reviewlistpositive]Positive Eigenschaften
- Leistungsstarke Netzerweiterung
- Extrem einfache Meshkonfiguration
- Relativ günstiges Meshnetz
Negative Eigenschaften
- 2,4 GHz-Netz mit großen Schwächen in der Leistungsfähigkeit
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