Seagate FastSSD im Test, was kann der externe Speicher leisten?
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Tom -
2. Juli 2020 um 11:17 -
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Externe Laufwerke
Eigentlich bin ich ja kein Freund von spezialisierten Lösungen die man ohne viel Aufwand auch durch flexiblere, selbst gebaute Lösungen ersetzen kann. Gerade bei externen SSDs gibt es etliche gute Lösungen für eine Realisierung. Eine Variante mit einem NVMe-Gehöuse und einer NVMe-SSD habe ich in einem älteren Artikel vorgestellt. Der Vorteil bei solchen Lösungen liegt auf der Hand, die NVMe-SSD kann jederzeit auch wieder intern eingesetzt werden.
Bei spezialisierten, externen Lösungen ist man jedoch in der Verwendung eingeschränkt, es gibt meist nur eine Möglichkeit zur Verwendung. Bei der FastSSD ist das der Anschluß an USB 3.0 und 3.1. Etwas anderes ist hier nicht möglich da man den internen SSD-Speicher an sich nicht anders verwenden kann als im dem Gehäuse.
Lieferumfang, Inhalt und Haptik
Die Verpackung ist jetzt nicht sie schönste geht aber so weit in Ordnung. Die Verpackung der WD_BLACK SN750 ist zum Beispiel ein Stück hochwertiger und entsprechend mehr Spaß macht auch das öffnen.
Nach dem Auspacken haben wir dann folgende Dinge auf dem Tisch liegen:
- USB-Gehäuse aus Aluminium / Kunststoff
- USB 3.0-Kabel
- USB 3.1-Kabel
- Dokumentation
- Code für 2 Monate Adobe Cloud
Die Kabel sind mit 50 cm Länge erfreulicherweise ausreichend lang dimensioniert. Da es sich hierbei technisch auch nur um eine SATA-Anbindung handelt, ist das auch kein Problem da die Übertragungsraten nicht besonders hoch sind.
Beim Gehäuse an sich bin ich etwas zwiegespalten. Es besteht aus einer Kunststoffbasis die auf der Oberseite eine Abdeckung aus Aluminium besitzt. Da der Kunststoff keinen besonders hochwertigen Eindruck hinterläßt reißt es der Aluminiumdeckel auch nicht mehr raus denn eleganter wird das Gehäuse dadurch nicht. Eigentlich hätte man sich den Aluminiumdeckel auch ganz sparen können da die Verarbeitung vom Aluminium sehr energieintensiv ist hier aber keine Notwendigkeit für den Einsatz dieses Werkstoffes besteht. Das es sich hierbei um eine Art Kühlkörper handelt wage ich zu bezweifeln da SATA-SSDs in der Praxis kaum warm werden.
Die Verarbeitung ist sauber und gibt keinen Grund zur Klage. Mir fehlen allerdings kleine Füße auf der Unterseite. Die SSD liegt so immer komplett auf dem Tisch auf. Hier würde ich mir ein paar kleine Gummiefüße wünschen die Tisch und Gehäuse vor Gebrauchsspuren schützen.
Nett ist die Funktionsweise der LED. Die leuchtet konstant wenn das Laufwerk an einen USB-Port angeschlossen ist und fängt an sanft zu pulsieren sobald ein Zugriff statt findet. Hecktisches Zugriffsgeflimmer wie man es sonst von anderen Laufwerken kennt ist hier nicht zu finden. Mir gefällt diese Umsetzung sehr gut.
Ein großer Minuspunkt ist allerdings die Platzierung der LED. Die befindet sich auf der Seite mit dem Anschluß. Man muß also immer das Kabel Verdrehen um einen Blick auf die LED haben zu können. Viel sinnvoller wäre es gewesen die LED auf die Seite zu platzieren die nach vorne zeigt. Das ist ganz sicher nicht die Seite bei der das Anschlusskabel eingesteckt wird. Diese Seite zeigt gewöhnlich nach hinten. Jetzt mal ehrlich, in welcher Welt betreibt man ein externes SSD-Gehäuse bei dem das Anschlusskabel nach vorne, also zum Nutzer zeigt? Ich solche Designentscheidungen einfach nicht nachvollziehen
Impressionen
Die Technik
Bei der FastSSD handelt es sich in der Basis um eine SATA-Laufwerk. Genauer gesagt um das eigene, auch einzeln erhältliche, Barracuda Laufwerk nur ohne Gehäuse. Schnellere Übertragungsraten als 530 MB/s sind also unter keinen Umständen möglich da die Technik nicht mehr zulässt. Das Gehäuse an sich ist auch nicht verschraubt, entweder ist es verklebt oder mit Clips verbunden. Auf keine Fälle lässt es sich leicht öffnen. Vermutlich wird das Gehäuse bei dem Versuch beschädigt und oder gar zerstört. Ich würde es nicht versuchen, es gibt für das Öffnen auch gar keinen Grund denn man kann das Gehäuse weder mit eine anderen SSD bestücken, noch kann man die enthaltene SSD in anderen Geräten weiter verwenden.
Übertragungsleistung
Da es sich nur um ein SATA-Laufwerk handelt sind keine Geschwindigkeitsrekorde zu erwarten, aber leider wird die SSD auch nicht ihrem Namen „Fast“ gerecht. Bei einer spezialisieren Herstellerlösung hatte ich eigentlich die ein oder andere Optimierung erwartet, aber dem ist leider nicht so. Richtig schnell ist das Laufwerk nicht. Leider kommt es auch nicht mal an meine selbst erstellte Lösung von separat gekauftem Gehäuse und SSD ran.
Übertragungsleisung USB 3.0
Man sieht das die SSD Probleme damit hat beim Amorphous-Test die 300 MB/s beim Schreiben zu erreichen. Andere Lösungen USB 3.0-Lösungen kommen hier locker auf 350 MB/s und mehr. Ansonsten sind die Daten durchweg etwas schwächer als bei meinen Vergleichslaufwerken die aus einer gewöhnlichen SATA-SSD und einem günstigen Gehäuse bestehen.
Übertragungsleisung USB 3.1
An USB 3.1 sind die Werte schon besser, eigentlich das was ich mir auch schon für USB 3.0 erhofft habe, aber auch hier zeigt sich eine Schwäche beim Amorphous-Test, beim Schreiben kommt das Laufwerk kaum über 300 MB/s hinaus.
Fazit
Es ist schwierig das Laufwerk zu beurteilen. Man bekommt hier unflexilbe Technik die man nur genau zu einem Zweck einsetzen kann, als externes USB-Laufwerk. Die Leistung mit USB 3.0 bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. Mit UBS 3.1 ist die Leistung zwar höher, aber SSDs die USB 3.1 ausreizen können sind hier locker doppelt so schnell ohne das man einen hohen Aufpreis zahlen muß.
Meine Empfehlung ist die den Kauf am Preis festzumachen. Liegt der Preis unter 100 EUR und kommt die SSD an USB 3.0 zum Einsatz, dann kann man zugreifen. Ob die SSD mit 300 oder 350 MB/s schreibt ist in der Praxis letztendlich unerheblich.
Sucht man nach einer externen Lösung für USB 3.1 so kann ich FastSSD von Seagate nicht empfehlen, bzw. generell Lösungen die noch auf SATA-Laufwerke setzen. Hier erreicht man mit selbst gebauten Lösungen (siehe mein Artikel über das Gehäuse von FIDECO) eine wesentlich höhere Leistung ohne das man wirklich viel mehr bezahlen muss.
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