Mac mini M2 Pro 2012 im Test als Ersatz für einen Mac Pro 2013

ChatGPT
Lesezeit: 17 Minuten

Apple noch zumutbar?

Eigentlich wollte ich ja keine Geräte von Apple mehr kaufen, ist die Enttäuschung in den letzten Jahren doch zu groß gewesen. Vor allem der jährliche Update-Zyklus des Betriebssystems geht mir ziemlich auf den Keks. Anstatt sich auf Fehlerbehebungen zu konzentrieren, baut man weitgehend nutzlose Funktionen ein, die so gut wie kein Mensch wirklich aktiv nutzt.


Von der absurden Aufpreispolitik ganz zu schweigen. Die Kosten für RAM und Speicherplatz sind einfach nur noch unverschämt, genauso wie die Tatsache, dass man nichts mehr selbst aufrüsten kann. Und ja, mir ist klar, was ein SoC ist und worin die Vorteile liegen, dennoch könnte man problemlos einen zusätzlichen SSD-Steckplatz unterbringen. Häufig sind Dritthersteller-SSDs auch viel schneller als interne SSDs. Es gibt also keinen rationalen Grund, außer Profitmaximierung, auf einen SSD-Steckplatz zu verzichten.


Es fällt auch immer wieder auf, dass Apple theoretisch noch brauchbare Geräte aus dem Support herausfallen lässt. Vor allem Geräte, die mit macOS laufen, müssten deutlich länger unterstützt werden. Auf der einen Seite gibt Apple Unsummen von Geld für grüne Energie und Co. aus und wird nicht müde zu betonen, wie umweltbewusst man doch ist, auf der anderen Seite trägt man schamlos dazu bei, die Berge von Elektroschrott weiter wachsen zu lassen. Das ist einfach Doppelmoral, wie sie im Buche steht.


Den absoluten Rest hat mir allerdings der Sleep-Wake-Bug gegeben, der sich über ein Jahr hingezogen hat. Auf einmal, aus heiterem Himmel, fing mein Mac Pro an, nachts oder beim Aufwecken abzustürzen.


Da ich immer sehr viele Dateien offen habe, schalte ich meine Arbeitsgeräte nie aus, sondern lasse sie über Nacht im Ruhezustand. Das war all die Jahre nie ein Problem bis zu irgendeinem High-Sierra-Update.


Seitdem stürzt der Mac nachts im Ruhemodus ab oder beim Aufwecken aus diesem. Selbst wenn man morgens gesehen hat, dass der Mac noch an ist, konnte man spätestens beim Aufwachen regelmäßig beim Entstehen einer Kernel-Panic zusehen.


Ich habe alles versucht, was im Netz an Tipps zu finden war, ohne Erfolg. Selbst ein Update auf Monterey brachte keine Besserung.


Der Fehler hat es sogar zu einem Artikel auf Heise gebracht:


"Bei Sleep Wake Failure ist ein Problem aufgetreten": Hänger und unfreiwillige Neustarts für High-Sierra-Nutzer
Mit macOS 10.13 hat die Zahl der Berichte über "Sleep Wake Failure" erheblich zugenommen, besonders ältere iMacs scheinen von dem Problem betroffen. Es äußert…
www.heise.de


Für mich war damit das Kapitel Apple abgeschlossen, und ich habe mich mit Alternativen beschäftigt.

Alternative Windows? Nein, für mich nicht.

Ich habe mir natürlich erst mal einen PC gebaut. Die Hardware, die man zur Verfügung hat, ist ja schon großartig, da kann man nichts dagegen sagen. Ich habe mich für ein ITX-System entschieden, und mit einem kleinen NZXT-Tower ist der PC kaum größer und lauter als der 2013er Mac Pro. Die Wasserkühlung ist leiser als beim Mac Pro und das Design ging für mich auch voll klar. So hatte ich mir das vorgestellt.


Erfahrung mit Windows habe ich natürlich, und es stehen hier auch diverse Windows-Geräte herum. So wird zum Beispiel meine CNC-Fräse mit Windows angesteuert. Aber es ist ein Unterschied, ob man hin und wieder Windows verwendet oder dauerhaft. Windows 11 ist ein großer Schritt nach vorne, aber ich kann mich einfach nicht an Windows gewöhnen. Es gibt immer wieder Dinge, die nicht funktionieren. So hat zum Beispiel Windows auf meinem neu gebauten PC einfach aufgehört, Updates zu machen. Dabei ist auf dem PC nicht mal irgendwas Großartiges an Anwendungen installiert, und es handelt sich dabei auch ausschließlich um bekannte Software wie die Palette von Affinity. Lösen konnte ich das Problem letztendlich nur mit einer Neuinstallation. Aber an dieser Stelle habe ich mal wieder die Lust verloren, mich weiter mit Windows zu beschäftigen.


macOS baut aber auch immer mehr ab. Das erzwungene Gendern oder die neue Systemeinstellung von Sonoma sind so Dinge, die einfach überhaupt keinen Sinn ergeben, wie diese gesamte Idee, iOS und macOS angleichen zu müssen. Das eine ist ein mobiles OS, das andere eins für Desktops. Versteht das doch endlich mal in Cupertino.


Kommende Versionen von macOS geben auch nicht viel Grund zur Hoffnung, dass irgendetwas besser wird, im Gegenteil: Mit Sequoia wird es nicht mal mehr möglich sein, nicht signierte Apps per Rechtsklick zu öffnen. Gängelungen und Bevormundungen nehmen weiter zu, und Windows Vista lässt grüßen. Andere haben dieselben Fehler schon mal gemacht, es wäre schön, daraus zu lernen und sie nicht einfach zu wiederholen.

Mac Pro 2013 am Ende

Leider zeigt mein Mac Pro mittlerweile größere Ausfallerscheinungen, die es mir kein gutes Gefühl mehr geben, ihn weiter zu verwenden. Abgesehen davon ist das letzte unterstützte OS Monterey, das ist jetzt auch schon wieder zwei Generationen hinter dem aktuellen OS, und bald wird auch hier die Unterstützung wegfallen.

Der Mac Pro ist von folgenden Ausfallerscheinungen betroffen

Schwarzer Bildschirm nach Beenden des Ruhezustands

Sehr häufig wird der Bildschirm beim Aufwecken nicht mehr aktiv, sondern bleibt einfach schwarz. Ich habe verschiedene Bildschirme getestet, und sie zeigen alle denselben Fehler. In diesen Fällen kann man nur den HDMI-Stecker ziehen und erneut einsetzen, dann wird auch wieder sofort ein Bild angezeigt.

Ausfall von USB-Ports

Es kommt von Zeit zu Zeit vor, dass USB-Ports einfach ausfallen und die Laufwerke ausgeworfen werden. Das betrifft alle Ports und alle Laufwerke. Ein erneutes Einstecken bringt in solchen Fällen meist nichts, die Laufwerke werden nicht wieder angemeldet. Abhilfe schafft in dem Fall nur ein Neustart.

Ausfall von USB und Bluetooth nach einem Neustart

Hin und wieder kommt es vor, dass nach einem Neustart weder USB noch Bluetooth zur Verfügung stehen. In diesen Fällen genügt es meist, den Mac Pro ein paar Minuten ausgeschaltet zu lassen.

Ausgabe von Streifen mit Falschfarben

Hin und wieder kommt es vor, dass das Bild durch breite, helle und dunkle Streifen unterbrochen wird. Die Farben werden alle in falschen Farben angezeigt. Auch hier hilft ein Neustart nicht, man muss den Mac Pro ein paar Minuten ausgeschaltet lassen.


Ich habe versucht, die Fehler zu lokalisieren, aber es ist mir nicht gelungen, hier irgendeine Erkenntnis zu gewinnen. Bei den USB-Problemen habe ich es zum Beispiel auch mit aktiven USB-Hubs versucht, aber es gab hier keine Besserung.


Dass man den Mac Pro ein paar Minuten geben muss, deutet theoretisch auf ein Kontaktproblem hin. Aber hier lässt sich nicht wirklich etwas untersuchen, und ich habe auch keine Lust, den Mac Pro komplett auseinanderzunehmen, um beispielsweise alle Kontakte zu reinigen. Der Hardwaretest zeigt übrigens keine Probleme an.

Mac mini M2 Pro als Ersatz

Es gibt ja nicht viel Auswahl, was einen Ersatz betrifft. Mac mini, Mac mini M2 und Mac Studio. Letzterer kommt für mich nicht in Frage, da mir der Preis viel zu hoch ist und ich die Leistung gar nicht benötige. Also bleibt nur ein Mac mini.


Mein Mac Pro ist aktuell wie folgt ausgestattet:


Mac Pro 2013:

  • CPU: 6-Core Intel Xeon E5
  • RAM: 64 GB
  • GPU: 2 x AMD FirePro D500
  • SSD 1 TB Speicher

Preislich ist es nicht möglich, halbwegs in einen vernünftigen Preisrahmen zu kommen:


Mac Mini M2 Pro:

  • CPU: 10-Core Apple M2 Pro
  • RAM: 32 GB
  • GPU: 16-Core Apple M2 Pro
  • SSD 512 MB Speicher
  • Preis: 2.239,00 €

Mac Studio M2 Max:

  • CPU: 12-Core Apple M2 Pro
  • RAM: 64 GB
  • GPU: 30-Core Apple M2 Pro
  • SSD 512 MB Speicher
  • Preis: 3.089,00 €


Braucht man wirklich so viel RAM? Keine Ahnung, ich weiß nur, dass selbst bei 64 GB RAM der Mac Pro häufig am Swappen ist, man merkt das aber nicht wirklich aktiv. Einen Beachball oder Ruckeln habe ich nie bemerkt. Einzig beim Schnitt mit FCPX hat hin und wieder alles ziemlich gelahmt, aber sonst war ich bis zum heutigen Tag mit der Leistung des Mac Pros absolut zufrieden.


Schneller geht natürlich immer, zum Beispiel beim Rendern mit Blender, aber selbst hier kam ich bei meinen Bedürfnissen nie wirklich an Grenzen, wo ich der Meinung war, ich bräuchte jetzt unbedingt schnellere Hardware.


Durch einige kombinierte Aktionen habe ich dann also relativ günstig den kleinen Mac mini M2 Pro mit 512 GB SSD und 16 GB RAM gekauft. Den Listenpreis von 1.549,00 € hätte ich niemals bezahlt. Knapp über vierstellig geht aber in Ordnung für mich.

Was gibt es beim Mac mini zu beachten?

Ich würde sagen, eine ganze Menge:


Schnelle Anschlüsse


Der normale Mac mini hat lediglich zwei USB- und zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse. Der M2 Pro Mini hat satte zwei Thunderbolt-4-Anschlüsse mehr.


Speicherbandbreite


Im Gegensatz zum normalen Mac mini bietet der M2 Pro Mini mit 200 GB/s die doppelte Speicher­bandbreite. Ob das in der Praxis eine Rolle spielt? Ich weiß es nicht.


SSD-Geschwindigkeit


Bedingt durch das Layout des M2 ist die SSD mit 256 GB sehr langsam. Hier kommt man nur auf Übertragungsraten von ca. 1.600


MB/s. Der M2 Mini hat eine doppelt so große SSD und liefert bis zu 4.500 MB/s beim Lesen und 3.500 MB/s beim Schreiben.


Gleichzeitige unterstützte Bildschirme


Der normale Mac mini kann nur zwei Bildschirme gleichzeitig ansteuern, der M2 Pro Mini drei.


Das sind die wichtigsten Unterschiede, die man vor dem Kauf beachten sollte. Ich denke mal, den Rest kann man so weit vernachlässigen. Schade ist, dass der M2 Pro Mini kein schnelles Ethernet an Bord hat – 10 Gbit kosten mal wieder Aufpreis. Das ist unverschämt und dreist. Genauso wie 2024 noch Geräte mit 8 GB RAM auszuliefern.

Der erste Kontakt mit dem Mac mini M2 Pro

Wie steht es um die Schwuppdizität? Schwierig. Um ehrlich zu sein, der Mac mini M2 Pro fühlt sich generell nicht anders oder schneller an als der alte Mac Pro. Das hatte ich damals vom Wechsel vom Mac mini mit i5 auf den Mac Pro anders in Erinnerung. Lediglich die quasi kaum vorhandene Bootzeit überrascht positiv, die beträgt beim Mac Pro mittlerweile gefühlt Stunden. Ich weiß aber auch nicht, woran das liegt und ob ein neu installiertes OS daran was ändern würde. Ich habe das OS aber auch noch nie neu installiert, sondern immer nur aktualisiert. Aber wie oft startet man so einen Mac? Alle paar Monate mal?




Aber sonst? Der erhoffte Geschwindigkeitsschub blieb irgendwie aus. Die Apps von Affinity starten beim ersten Mal auch gefühlt ewig, beim 30. Bounce habe ich aufgehört zu zählen.


Ansonsten merke ich in meinem Workflow keinen spürbaren Unterschied. Der größte Unterschied zeigt sich beim Öffnen einer sehr großen CAD-Datei in FreeCAD. Während der Mac Pro eine gute Minute dafür benötigt, ist die Datei auf dem Mini in knapp 20 Sekunden geöffnet. Das sind beide nicht wirklich Glanzleistungen, auch wenn der Mini deutlich schneller ist.


Für die Statistik mal ein paar Startzeiten in Sekunden


Mac mini M2 ProMac Pro 2013
FreeCAD8,023,0
FreeCAD Projekt 60 GB20,060,0
Affinity Photo2,08,0
Nova1,01,0
MoneyMoney2,02,5
Final Cut Pro2,08,0
Visual Studio Code1,02,7


Wirklich schneller fühlt sich FreeCAD übrigens auch nicht an. Final Cut Pro X hingegen ist richtig am Fliegen auf dem kleinen Mini und das Arbeiten macht extrem viel Spaß. Auf dem Mac Pro fühlt sich FCPX hingegen nicht mehr wirklich heimisch an. Es ist nicht langsam, aber auch nicht mehr flüssig und ruckelfrei zu bedienen.


Es gibt ein paar Websites, die auf dem 2013er Mac Pro auch nicht mehr richtig flüssig laufen, wie zum Beispiel Twitch oder TikTok. Auf dem Mini laufen beide Seiten hingegen sehr geschmeidig, wie jede andere Seite.


Nach ein paar Wochen Nutzung fühlt sich soweit alles okay an, aber die Fortschritte in 11 Jahren fallen bei weitem nicht so deutlich aus wie erhofft.

16 GB RAM versus 64 GB RAM

Der Arbeitsspeicher bereitet mir beim Wechsel die größten Kopfschmerzen. Selbst mit 64 GB RAM ist der Mac Pro oft am Auslagern, wie wird das mit nur 16 GB RAM sein? Kurze Antwort: Dauerswappen. Ein paar Stunden nach einem Neustart fängt das System mit dem Auslagern an und hört dann auch nicht mehr auf. Bei meinem Workflow bedeutet das, dass ständig zwischen 1 und 3 GB Swap-Memory verwendet werden.


Aber ich muss sagen, ich habe weder beim Mac Pro Auswirkungen vom Swappen bemerkt, noch beim Mac mini. Von daher ist noch alles im grünen Bereich, wenn das so bleibt.


65 % ist der höchste Wert, den mir der Speicherdruck bisher angezeigt hat. Da ist also noch etwas Luft nach oben.

Nur 512 GB SSD-Speicher intern und externe SSDs

Apple und der knappe Speicher. Das ist halt so eine Geschichte, die sich wohl nicht mehr ändern wird. RAM und Speicherplatz lässt sich Apple fürstlich bezahlen. Da habe ich allerdings keine Lust drauf, also habe ich beschlossen, die interne SSD nicht zu nutzen und ausschließlich auf externen Speicher zu setzen.


Ich habe auch kein gutes Gefühl dabei, Daten auf einem internen Medium zu speichern, auf das man keinen Zugriff hat. Spätestens bei einem Defekt wird es dann problematisch. Mit einem externen Laufwerk kann ich so einfach an einem anderen Mac weiterarbeiten und gebe keine Daten aus der Hand.


Die interne SSD ist so mittel-schnell. Es gibt aktuelle Macs, die langsamer sind, aber es gibt auch aktuelle Macs, die wesentlich schneller sind. Insgesamt ist es eine solide Leistung der internen SSD. Mit 512 GB ist sie jedoch einfach hoffnungslos zu klein dimensioniert.


Mit externen USB4-Laufwerken kann man diese Leistung ebenfalls erreichen, darum verzichte ich auf die Nutzung des internen Speichers und werde ausschließlich externe Laufwerke einsetzen.


Zu beachten ist hier, dass mit jedem externen Laufwerk der Stromverbrauch zunimmt. Ich habe aktuell vier externe Laufwerke angeschlossen, und der Stromverbrauch bei 1 % CPU-Auslastung sieht wie folgt aus:

  • Mini mit einer externen SSD: 9,5 Watt
  • Mini mit zwei externen SSDs: 12,0 Watt
  • Mini mit drei externen SSDs: 14,7 Watt
  • Mini mit vier externen SSDs: 18,7 Watt


Es sieht so aus, als ob externe USB4-Laufwerke etwas mehr Strom verbrauchen als USB3-Laufwerke. Während USB3-Laufwerke so bei 2,5 Watt liegen, gönnen sich USB4-Laufwerke mindestens 4 Watt im Betrieb. Da dort aufwändigere Technik eingesetzt wird, um hohe Übertragungsleistungen zu erzielen, ist das aber auch verständlich. Die USB4-Laufwerke werden im Betrieb auch deutlich wärmer, was ebenfalls auf einen höheren Stromverbrauch hindeutet.

Lautstärke im Betrieb und Abwärme

Hier muss ich doch das erste große Lob aussprechen. Der Mini war bisher komplett lautlos und der Lüfter nicht zu hören. In der Basis scheint er mit 1.700 RPM zu drehen, und bis 2.500 RPM nehme ich ihn nicht wahr. Höhere Drehzahlen habe ich bisher nicht gesehen.


Im Gegensatz zum Mac Pro ist das aber schon eine deutliche Verbesserung. Der säuselt ja immer leise vor sich hin. Das Geräusch ist zwar eher ein tiefes Brummen, aber dennoch deutlich wahrnehmbar und nicht flüsterleise. Unter Last hingegen ist der Mac Pro sehr laut.


Nicht nur das er keinen Lärm macht, er bleibt auch ingesamt sehr kühl und erwärmt sich auch unter Last kaum. So ein Mac Pro hingegen heizt unter Last die Umgebungsluft doch schon auf. Vor allem an warmen Sommertagen kann man am Lüfterausgang an der Oberseite einen sehr warmen Luftstrom wahrnehmen. Das entfällt beim Mini komplett.


Nebenbei erwähnt, ich habe leider den Fehlergemacht iStat Menu von V6 auf V7 zu aktualisieren, ich hätte nie damit gerechnet das die gesammelten Daten dabei komplett zurück gesetzt werden, dadurch fehlen mir viele zuvor gesammelte Betriebsdaten.

Stromverbrauch

Auch das ist eine Paradedisziplin des Minis. Während der Mac Pro minimal um die 85 Watt Strom verbraucht, liegt der Mini hier bei schmalen 10 Watt. Dafür, dass der Mac mini dem Mac Pro in allen Belangen mindestens genauso schnell ist, ist das schon eine beeindruckende Leistung. Die GPU-Leistung des Minis dürfte weit über der des Mac Pro liegen.


Im normalen Betrieb liegt der Mac Pro bei mir zwischen 100-150 Watt. Der Mac mini liegt im Bereich 18-20 Watt. Wenn wir das mal grob überschlagen:


  • 280 Tage mal 8 Stunden = 2.240 Stunden * 108 Watt / 1.000 = 280 kWh * 0,35 € = 98,00 Euro Stromkosten pro Jahr
  • 280 Tage mal 8 Stunden = 2.240 Stunden * 20 Watt / 1.000 = 45 kWh * 0,35 € = 15,75 Euro Stromkosten pro Jahr


Man spart mit dem Mini also rund 80 Euro an Stromkosten pro Jahr bei gleicher Leistung.


Es lohnt sich also auch finanziell durchaus darüber nachzudenken, den Mac Pro in Rente zu schicken.


Wobei man bei meiner Rechnung beachten muss, dass hier vier USB-Laufwerke am Mini hängen und aktiv mit Strom versorgt werden. Ohne die Laufwerke liegt der Verbrauch des Minis noch ein ganzes Stück niedriger. Beim Mac Pro wurden die Laufwerke über einen aktiven USB-Hub mit Strom versorgt.


Als Maximum im Betrieb habe ich knapp 47 Watt ausgemacht, das war beim Erstellen eines Time-Machine-Backups. Da läuft der Mini inkl. angeschlossener Laufwerke auf Hochtouren.

Probleme im Betrieb: Der Schlafzustand und Time Machine

Vorab, hierbei handelt es sich ausschließlich um Softwareprobleme, ich will sie dennoch nicht unerwähnt lassen.

Nicht funktionierender Ruhezustand

Das größte Problem bisher ist der Ruhezustand. Nach dem Einrichten des Minis habe ich, wie vom Mac Pro gewohnt, per Menü den Ruhezustand bei Bedarf aktiviert. Das resultierte darin, dass der Bildschirm ausgegangen ist und ich davon ausgegangen bin, dass der Mini auch schläft.


Das war aber nicht der Fall. Durch Zufall habe ich gesehen, dass nur der Bildschirm ausgeht, der Mini aber einfach mit derselben Leistung weiterläuft. Man sieht ja leider nicht mehr am Status der LED, ob der Mac wirklich schläft oder nicht.


Das ist natürlich sehr unschön, wenn er die ganze Nacht einfach mit 20 Watt Stromverbrauch weiterläuft. Eine wirkliche Lösung dafür habe ich bisher nicht gefunden. Laut iStat Menus legt sich der Mini nach dem Anstoßen des Ruhezustands korrekt schlafen, wacht aber immer nach 15-20 Minuten auf und bleibt dann in Betrieb.


Mittlerweile habe ich es geschafft, dass er zumindest stundenweise durchschläft. Ich habe dazu folgende Dinge/Einstellungen geändert:

  • Ethernetkabel abziehen
  • Bildschirmschoner -> Einstellungen des Sperrbildschirms -> Bildschirmschoner starten, wenn inaktiv -> Nie
  • Energiesparen -> Wenn möglich Ruhezustand für Festplatten aktivieren


Mit diesen Maßnahmen senkt sich der Verbrauch im Ruhezustand auf ca. 6 Watt ab und er wacht nicht wieder auf ohne einzuschlafen. Aktuell sieht die letzte Nacht zum Beispiel so aus wie auf dem Bild auf der rechten Seite.


Ich denke, der hohe Grundverbrauch liegt an den vier Laufwerken, die wohl ständig mit Strom versorgt werden. Ich weiß von anfänglichen Experimenten, dass der Mini ohne Laufwerke unter einem Watt im Ruhezustand Strom verbraucht.


Das testweise Abziehen von drei externen Laufwerken hat übrigens so gut wie gar nichts gebracht, so sank der Verbrauch lediglich um ein (1) Watt. 5 Watt im Ruhezustand sind immer noch viel zu viel. Aber aktuell habe ich keine Idee mehr, woran das liegen könnte.


Natürlich habe ich auch den Mini ganz ohne gestartete Apps getestet, das macht keinen Unterschied beim Verbrauch.

Time Machine kann Backups nicht abschließen

Time Machine ist auch ein Problem. Es gelingt mir nicht, ein Backup zu erstellen. Genauer gesagt, das Backup wird nie abgeschlossen. Immer am Ende erscheint der Hinweis, dass auf die Fertigstellung des Backups gewartet wird. Daran ändert auch ein Test im abgesicherten Zustand nichts.


Was mir aufgefallen ist, dass Time Machine beim Backup ebenfalls Snapshots auf dem internen Laufwerk erzeugt. Es werden also Snapshots auf dem externen Startlaufwerk sowie auf dem internen Laufwerk erstellt. Ich vermute, dass Time Machine hier durcheinanderkommt und deswegen das Backup nicht abschließen kann?


Das wäre allerdings schon ein ziemliches Armutszeugnis, wenn es nicht möglich wäre, von einem externen OS eine Sicherung anzufertigen. Warum greift hier Time Machine auf das interne Laufwerk zurück?

Fazit

Der Mac mini M2 Pro fühlt sich gut an und ist als Ersatz für einen Mac Pro 2013 durchaus geeignet. Ich nutze ihn jetzt schon einige Wochen in meinem Workflow und kann soweit, was die Leistung betrifft, nichts Negatives anmerken. Zu den Paradedisziplinen gehören ganz klar Lautstärke und Stromverbrauch. Ich habe bisher noch nicht ein einziges Mal einen Lüfter hörbar wahrgenommen. Die Ruhe, im Vergleich zum Mac Pro, ist einfach nur schön. Darüber hinaus verbraucht der Mini, bei gleicher oder wesentlich höherer Leistung, ca. ein Fünftel weniger Strom. Über schnelle Ports kann man den Mini darüber hinaus günstig mit externem Speicher erweitern, der der Leistung des internen Speichers in nichts nachsteht.


Beim Arbeitsspeicher ist das Erweitern leider nicht möglich. Hier gibt es nur die Auswahl zwischen 16 und 36 GB RAM, wobei Letzterer unverschämte 480 Euro Aufpreis kostet. Hier muss man dann abwägen ob einem 16 GB RAM bzw. 32 GB RAM wirklich reichen. Wenn ja, dann kann ich den Mini uneingeschränkt als Alternative empfehlen.

Vorteile Mac mini M2 Pro

  • Weniger Abwärme: Der Mini produziert deutlich weniger Abwärme und wird kaum handwarm.
  • Weniger Lärm: Der Mini bleibt nahezu komplett lautlos.
  • Schnelle Ports: Es lassen sich unbegrenzt kostengünstig schnelle Massenspeicher anschließen.
  • Geringe Leistungsaufnahme: Der Mini verbraucht rund fünf weniger Strom als ein Mac Pro 2013.

Nachteile Mac mini M2 Pro

  • Nicht erweiterbar
  • Integrierte SSD nicht austauschbar
  • Schlafzustand optisch nicht mehr sichtbar

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